Archiv der Kategorie » Erneuerbare Energien «

Samstag, 20. September 2014 | Autor:

Im März stellte ich mir eine kleine Bastelaufgabe: Wie baue ich einen kleinen Holzkocher aus einem bei einem großen schwedischen Möbelhaus erhältlichen Besteckabtropfständer? Auf den folgenden Bildern sind der erste abendliche Test der fertiggestellten Bastelei zu sehen. Der Kocher funktioniert sehr gut: Obwohl er recht klein ist, kriege ich einen Liter Wasser ruckzuck zum Kochen.

Holzkocher aus Besteckabtropfständer I

Holzkocher aus Besteckabtropfständer I

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Montag, 10. März 2014 | Autor:

Heute hat das Umweltbundesamt seine vorläufigen Zahlen zu den Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2013 veröffentlicht. Die Emissionen sind – wie auch schon 2012 – gegenüber dem Vorjahr gestiegen, und zwar um 1,2 %.

Treibhausgasemissionen in Deutschland 1990 bis 2013

Treibhausgasemissionen in Deutschland 1990 bis 2013

Für den Anstieg gibt es wohl mehrere Ursachen. Der größte Anteil geht auf den kalten Winter 2012 zurück, wodurch die Emissionen der vielen Heizungen in den Haushalten, aber auch im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich gestiegen sind. Ein weiterer Grund dafür ist, dass die Treibhausgasemissionen wieder in etwa auf dem Niveau von 2010 liegen, ist darin zu sehen, dass es in den letzten Jahren bei der Stromerzeugung zu deutlichen Verschiebungen gekommen ist. Die zeigt das folgende Diagramm zeigt. weiterlesen…

Montag, 03. März 2014 | Autor:
Installierte Windleistung pro Kopf (Ende 2013) – Datenquelle: EurObserv'ER Wind power barometer 2014

Installierte Windleistung pro Kopf (Ende 2013) – Datenquelle: EurObserv’ER Wind power barometer 2014

Nach wie vor stehen in Deutschland mit einer Leistung von mehr als 34 Gigawatt die meisten Windkraftanlagen innerhalb der Europäischen Union. Berücksichtigt man aber, dass Deutschland gleichzeitig auch das bevölkerungsreichste Land innerhalb der EU ist, so gibt sich ein anderes Bild, wie ich vor ein paar Monaten schon einmal gezeigt habe. Zugrunde gelegt hatte ich damals das Wind power barometer 2013 von EurObserv’ER.

Nun hat EurObserv’ER den neuen Bericht Wind power barometer 2014 veröffentlicht, der (neben vielen anderen interessanten Infos) wieder ein Ranking für das Jahr 2013 enthält, das die installierte Leistung auf die Einwohnerzahl bezieht. In diesem Ranking ist Dänemark nach wie vor einsamer Spitzenreiter mit einer installierten Leistung von 852 Watt pro Kopf. Danach liegt eine Verfolgergruppe aus fünf Ländern, die mit einer Wind-Leistung von 400 bis 500 Watt pro Einwohner alle oberhalb des Durchschnitts aller 28 EU-Mitgliedsstaaten von 233 Watt/Kopf liegen. Vorne in dieser Gruppe und weiterhin insgesamt auf Platz 2 liegt nach wie vor Spanien. Allerdings hat sich die Leistung in Spanien im Vergleich zum Vorjahr kaum erhöht, wodurch die folgenden Länder enger herangerückt sind. Gegenüber dem Vorjahr tauschen Schweden (jetzt Platz 3) und Portugal (jetzt Platz 4) die Reihenfolge. Ebenso wird Deutschland von Irland überholt und liegt jetzt „nur“ noch auf dem letzten Platz der Verfolgergruppe, aber weist mit einer installierten Leitung von 430 Watt pro Einwohner immerhin noch fast doppelt so viel wie der EU-Durchschnitt auf und zeigt zugleich – in absoluten Zahlen – das größte Wachstum von allen EU-Ländern. Da aber Irland viel kleiner als Deutschland ist, reichen dort ein Zubau von 132 Megawatt, um trotz eines starken deutschen Zubaus von rund 3 Gigawatt, im Pro-Kopf-Ranking zu überholen.

In der großen Gruppe der Länder, die unter dem EU-Durchschnitt liegen, sticht im Vergleich zum Vorjahresranking vor allem das Vereinigte Königreich hervor. Durch einen Zubau von knapp 1,9 Gigawatt innerhalb eines Jahres springt es gleich um drei Plätze nach oben. Jeweils einen Platz nach oben schafften Österreich, Belgien, Rumänien und Litauen.

Dieses Ranking zeigt für mich mal wieder, dass die Energiewende keine so singuläre deutsche Veranstaltung ist, wie es oft dargestellt wird. Gerade bei Nutzung der Windenergie tut sich in vielen Ecken Europas etwas. Aber auch Europa ist da keine Insel. Im bevölkerungsreichen China waren laut 2013 Half Year-Report der World Energy Association (WWEA) Mitte des Jahres 2013 Windräder mit einer Leistung von knapp 81 Gigawatt installiert. Weltrekord, kein anderes Land hat mehr Windräder. Da China mit 1,35 Milliarden Menschen zugleich das bevölkerungsreichste Land ist, kommen dort allerdings nur rund 60 Watt pro Kopf. In den USA hingehen waren laut WWEA Mitte des Jahres 2013 rund 60 Gigawatt installiert. Dies sind etwa 189 Watt pro Einwohner. Damit liegen die USA nicht allzuweit vom europäischen Durchschnitt entfernt.

Sonntag, 22. Dezember 2013 | Autor:

Diese Woche hat die AG Energiebilanzen in diesem mehrseitigen Text samt Diagrammen eine erste Abschätzung zum Energieverbrauch in Deutschland 2013 veröffentlicht. Laut diesem ist der Primärenergieverbrauch leicht gestiegen, was wohl zu einem erhöhten Ausstoß von CO2-Emissionen geführt hat.

Ebenfalls diese Woche hat die AG Energiebilanzen eine erste Prognose zur gesamten deutschen Stromerzeugung und der Verteilung auf die unterschiedlichen Stromerzeuger in diesem Jahr veröffentlicht. Leider – wie üblich – nur als Tabelle und nicht als Diagramm. Daher hier ein von mir erstelltes Diagramm, das die Entwicklung der Stromerzeugung für die Jahre 1990 bis 2013 zeigt.

Bruttostromerzeugung, Stromaustauschsaldo und Bruttoinlandsstromverbrauch 1990 bis 2013

Bruttostromerzeugung, Stromaustauschsaldo und Bruttoinlandsstromverbrauch 1990 bis 2013

Neben der Bruttostromerzeugung sind in dem Diagramm auch der Stromaustauschsaldo sowie der Bruttoinlandsstromverbrauch aufgeführt. Das Stromaustauschsaldo ergibt sich aus den Stromimporten und -exporten in die Nachbarländer ((Stromtechnische Nachbarländer sind für Deutschland (im Uhrzeigersinn) Polen, Tschechische Republik, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Dänemark und Schweden. Nach Belgien gibt es keine grenzüberschreitende Kuppelleitung. Obwohl Schweden keine Landgrenze mit Deutschland hat, gibt es dennoch einen grenzüberschreitenden Stromaustausch, nämlich das sogenannte Baltic Cable, ein HGÜ-Seekabel durch die Ostsee.)) und der Bruttostromverbrauch als Saldo aus Bruttostromerzeugung und Stromaustauschsaldo. In der Reihenfolge der Bedeutung der unterschiedlichen Energieträger hat es wohl keine Veränderung gegeben.

Wichtigster Energieträger zur Stromerzeugung bleibt die Braunkohle mit einem Anteil von 24 %, ((Die AG Energiebilanz weißt Prozentwerte mit Nachkommastellen aus. Da es aber erfahrungsgemäß zwischen vorläufigen und endgültigen Zahlen nochmal Abweichungen von mehreren Zehnteln Prozentpunkten gibt, habe ich im folgenden mal lieber gerundet.)) gefolgt von der Steinkohle mit 20 %. Auf Platz 3 folgt die Kernergie mit 15 % und auf Platz 4 Erdgas mit 11 %. Darauf folgen gleich drei erneuerbare Energieträger: auf Platz 5 die Windkraft mit 8 %, auf Platz 6 die Biomasse mit 7 % und auf Platz 7 die Photovoltaik mit 5 %. Auf Platz 8 liegt mit 4 % die Sammelposition „Übrige Energieträger“, die beispielsweise den fossilen Anteil der Müllverbrennung und Pumpspeicherkraftwerke, aber auch einiges andere umfasst. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft, ehemals wichtigste erneuerbare Stromerzeugung, liegt mit einem Anteil von 3 % auf Platz 9. Auf Platz 10 und 11 liegen die Stromerzeugung aus dem biogenen Anteil des Hausmülls und aus Mineralölprodukten mit jeweils etwa 1 % Anteil.

Fasst man die erneuerbaren Energieträger zusammen, so tragen diese 23 % zur gesamten Stromerzeugung bei. Die erneuerbaren Energieträger zusammen sind damit die zweitwichtigste Energiequelle zur Stromerzeugung, denn nur der Anteil der Braunkohle ist noch höher.

Veränderung in der Stromerzeugung 2013 gegenüber 2012

Veränderung in der Stromerzeugung 2013 gegenüber 2012

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Sonntag, 03. November 2013 | Autor:

Wenn man dem Rauschen im deutschen Blätterwald lauscht, kriegt man manchmal den Eindruck, dass Deutschland mit der Energiewende etwas ganz besonderes, etwas ganz anderes als alle anderen Länder mache. Und es stimmt insofern, dass in Europa mit Abstand die meisten Windräder (31,3 GW bis Ende 2012) und Photovoltaik-Anlagen (32,7 GW) in Deutschland aufgestellt wurden. Aber wird dürfen auch nicht vergessen, dass Deutschland das mit Abstand bevölkerungsreichste Land in der EU ist. Spannend wird es daher, wenn man sich mal anschaut, welche Erzeugungsleistungen pro Einwohner in den einzelnen Ländern mittlerweile installiert sind. ((Kroatien ist am 1. Juli 2013 der EU beigetreten. Da sich die Zahlen hier aber auf Ende 2012 beziehen, fehlt Kroatien hier im Artikel.)) Dazu habe ich mir mal die beiden Studien Photovoltaic barometer 2013 und Wind power barometer 2013 von EurObserv’ER angesehen. ((Ich weiß, Energiewende heißt mehr als Wind und PV und mehr als nur Strom, aber gerade hier finde ich die Entwicklung besonders spannend.))

Installierte Photovoltaik-Leistung pro Kopf (Ende 2012) weiterlesen…

Sonntag, 30. Juni 2013 | Autor:

Keine Versuchsanlage

Laut Bundesnetzagentur wurden im Mai 2013 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 344,225 MWp installiert. Damit ist der Zubau im Bereich der übrigen Monate Januar bis April geblieben, die zwischen 211 und 367 MWp lagen. Im Vergleich zu den Jahren 2010 bis 2012, in denen es aufgrund von teilweise drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen in manchen Monaten zu „Panikzubauten“ kam, ist der Zubau für die bisherigen Monate des Jahres 2013 ziemlich konstant. Rechnet man den Mittelwert (298 MWp) der fünf bisherigen Monate 2013 auf das ganze Jahr hoch, ergibt sich ein zu erwartender gesamter Zubau von 3.572 MWp. Das wäre knapp oberhalb der oberen Grenze des für Photovoltaik im Erneuerbare-Energien-Gesetz auf 2500 bis 3500 MWp pro Jahr festgelegten Zubaukorridors (§ 20a Nr. 1 EEG). weiterlesen…

Freitag, 01. Februar 2013 | Autor:

Gestern hat die Bundesnetzagentur die neuen Zubauzahlen für Photovoltaikanlagen für Dezember 2012 und damit verbunden für das ganze Jahr 2012 veröffentlicht. Insgesamt gibt es in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Peakleistung von insgesamt 32.389 Megawatt (MW). ((Genau genommen handelt es sich dabei um die Leistung der nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vergütungsfähigen PV-Anlagen. Anlagen, die ihren Strom selbst vermarkten oder kleine eigenständige Systeme (wie beispielsweise Parkuhren) versorgen, sind darin nicht enthalten.)) Davon wurde allein letztes Jahr etwa 7.600 MW installiert und damit deutlich mehr als in der von der Bundesregierung erwünschten Spanne von 2.500 bis 3.500 MW, wie eine Pressemitteilung der Bundesnetzagentur erläutert. Der Zubau 2012 war dabei allerdings nicht gleichmäßig, sondern schwankte – wie auch in den Jahren zuvor – von Monat zu Monat deutlich, wie die blauen Säulen dieses Diagramms zeigen.

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

In gelb sind die für jeden Monat gültigen Vergütungssätze nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dargestellt. Der gelbe Bereich gibt dabei jeweils die Spanne an, zwischen denen die Vergütungssätze lagen. Die jeweils niedrigste Vergütung bekommen große Freiflächenanlagen, die jeweils höchste Vergütung kleine Anlagen auf Hausdächern. In der Vergangenheit sind mehrere deutliche Spitzen zu beobachten und zwar immer genau dann, wenn die Vergütung von einem Monat zum nächsten einen deutlichen Sprung nach unten gemacht hat. Seit April 2012 werden die Vergütungssätze jeden Monat leicht abgesenkt, sprunghafte Vergütungssätze gibt es nicht mehr. ((Zumindest so lange nicht mehr, wie das EEG in seiner derzeitigen Form gültig ist bzw. bis die Fördergrenze für PV erreicht wird, die bei 52 GW liegt.)) Seither sind auch keine so starken Zubauspitzen mehr aufgetreten.

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Samstag, 29. September 2012 | Autor:

Am 13. September fand die Jahrestagung 2012 des Öko-Institus statt. ((Alle Vorträge gibt es als PDF-Dateien auf der verlinkten Seite und Aufzeichnungen der Vorträge bei Youtube)) Dort hat Felix Christian Matthes eine sehr interessante Keynote zum Thema Infrastruktur und Strommarktdesign – Zentrale Handlungsfelder der Energiewende gehalten. Ich möchte hier nicht das interpretieren anfangen, sondern empfehle einfach, die etwa halbstündige Rede anzuschauen.

P.S. Mit dem in der Keynote fast zu Beginn erwähnten 15. Oktober 2012 ist übrigens das Datum der Veröffentlichung der EEG-Umlage für das Jahr 2013 gemeint.

Donnerstag, 26. Juli 2012 | Autor:

Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. hat heute in einer Pressemitteilung und zugehörigem Anhang einige statistische Daten zur regenerativen Stromerzeugung des ersten Halbjahres 2012 und zum Vergleich des ersten Halbjahres 2011 veröffentlicht. Da aber Daten in Diagrammen viel schöner sind als nackte Tabellen, habe ich diese Daten mal auf die schnelle in zwei Diagramme gegossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten Halbjahren 2011 und 2012

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten Halbjahren 2011 und 2012

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Mittwoch, 22. Februar 2012 | Autor:

Vor kurzem habe ich hier im Blog einen Artikel zur Importabhängigkeit der deutschen Stromversorgung veröffentlicht. In diese Berechnungen sind damals unter anderem die von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) veröffentlichten Daten zur „Bruttostromerzeugung in Deutschland von 1990 bis 2011 nach Energieträgern„. Da sich im Jahr 2011 energiepolitisch einiges getan hat (Stichworte Fukushima, Atomausstieg und Energiewende) habe ich mir die Daten von 2010 und 2011 mal etwas genauer angeschaut. ((Zu beachten: Es handelt es sich sowohl für 2010 als auch für 2011 um vorläufige Daten, es kann sich also im Detail noch die eine oder andere Zahl ändern. Für die hier getroffenen Aussagen wird dies aber wohl keine Auswirkungen haben.)) Da Daten aber manchmal etwas unanschaulich sind, habe ich eine Reihe von Diagrammen erstellt, um die Veränderungen im Strommix zu veranschaulichen. Im Folgenden möchte ich diese Diagramme vorstellen und ein wenig diskutieren. Konkrete Zahlen werde ich aber nicht durchkauen, wer die wissen will sei auf die genannte Quelle verwiesen.

Bruttostromerzeugung regenerativ

Bruttostromerzeugung regenerativ

Das erste Diagramm zeigt die Zusammensetzung der Bruttostromerzeugung, das heißt sämtlicher in Deutschland produziert elektrischer Energie. Als erstes fällt auf, dass die Säule für 2011 kleiner ist als die für 2010, insgesamt wurde also weniger elektrische Energie produziert. Zum anderen fällt auf, dass sich die Anteile der unterschiedlichen Energieträger untereinander verschoben haben. weiterlesen…