Gestern war ich wie viele anderen Menschen auf der Castor-Demo im Wendland. Zurückgefahren bin ich mit einem der drei Busse, die Die Linke in Kassel organisiert hatte. Nachdem sich abzeichnete, dass der Castor-Zug wohl durch Kassel rollen würde, entstand in den Bussen die Idee, nach unserer Ankunft in Kassel, noch zum Bahnhof Wilhelmshöhe zu fahren und dort eine Spontan-Demo abzuhalten. Via Telefonketten und Twitter wurden Leute mobilisiert. Sogar eine kleine Musik-Combo ist noch dazugekommen, wie das kurze Video schön zeigt.
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Es ist schon ein Weilchen her, dass ich das letzte mal Fotos in meiner Serie „… in Bildern“ gebloggt habe, aber das hole ich hiermit nach.
Bündnis 90/Die Grünen haben zwei schöne Videos zur Energiepolitik veröffentlicht.
Das erste Video illustriert das Energiekonzept der grünen Bundestagsfraktion mit dem Ziel, die Stromversorgung bis 2030 und die gesamte Energieversorgung bis 2040 zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken. Dieses Ziel wurde vor knapp zwei Jahren auf der BDK in Erfurt beschlossen. Besonders gut finde ich an dem Video, dass sich nicht – wie so oft beim Thema Energiepolitik – der Schwerpunkt auf den Stromsektor gelegt wurde, sondern dass Wärme- und Verkehrssektor genauso stark berücksichtigt wird.
In den letzten Tagen und Wochen bin ich dabei, viele hundert Fotos, die sich in den letzten Jahre (und Jahrzehnte) ((Oh je, bei der Formulierung merke ich, dass ich so langsam alt werde ;-)) angesammelt haben, zu sortieren und in Fotoalben einzukleben.
Dabei kommen natürlich auch Fotos zum Vorschein, von denen ich gar nichts wusste oder deren Existenz ich ich mir nicht mehr bewusst war. Ein Teil der Fotos, an die ich längst nicht mehr gedacht hatte, sind Fotos wie das abgebildete hier. Es gehört zu einem Typ Foto, der mit dem Übergang von der analogen zu digitalen Fotographie verschwunden ist: Nämlich die Filmvollknipsfotos. Also die Bilder, die man gemacht hat, nur damit endlich der Negativfilm voll war und man ihn dann endlich zum Entwickeln bringen konnte, um ein paar Tage später endlich die lang ersehnten Fotos des Films in den Händen zu halten und anschauen zu können. Denn Verschwenden wollte man die letzten ein, zwei oder drei verbleibenden Fotos auf dem Film ja auch nicht.
Für solche Filmvollknipsfotos habe ich oft irgendwelche Dinge arrangiert, die gerade so da waren. Meine Kuscheltiere, wie beispielsweise eben den hier abgelichteten musikhörenden Tiger, waren dabei wohl mein beliebtesten Motive.
Irgendwie ist erscheint es mir, als ob hier gerade ein „Kulturgut“ ausstirbt, denn in Zeiten von Digicams, mehrere Gigabyte große Speicherkarten und Co gibt es den Zwang „noch schnell den Film vollknipsen“ ja nicht mehr. Und insofern gibt es leider auch nicht mehr diese spezielle Kategorie von Fotos.
Wie ist das bei euch? Habt ihr auch Filmvollknipsfotos geschossen?
29 Cent im Monat sollen 14- bis 17-jährige Kinder von Hartz-IV-Beziehenden zukünftig für Bildung bekommen, habe ich gerade bei Astrodictum Simplex gelesen. (Bei der Tagesschau gibt es eine Auflistung der gesamten Zusammensetzung der Hartz-IV-Sätze.)
Mal kurz rechnen: Das sind entweder alle zwei Monate ein neues Schulheft. Oder pro Monat eine Füller-Patrone. Oder etwa eine Minute und 45 Sekunden Nachhilfe pro Monat. ((Wenn ich mal die 10 Euro pro Stunde ansetze, die ich damals verlangt habe, als ich Nachhilfe gegeben habe.)) Eine Ausgabe eines populärwissenschaftlichen Magazins können sich die Jugendlichen dann immerhin alle ein oder zwei Jahre kaufen, wenn sie kräftig sparen.
Das kann doch nur ein schlechter Witz sein. Ich dachte, wir seien in der „Bildungsrepublik Deutschland“ und Bildung sei uns etwas wert. Ach ne, damit wahr wohl wahrscheinlich nur die Bildung der Kinder von Hoteliers gemeint…
Obwohl es mich eigentlich unter den Nägeln brennt, endlich auch mal was zum Thema Laufzeitverlängerungen zu schreiben, komme ich momentan einfach nicht dazu. Daher jetzt einfach nur zwei kurze Clips von Volker Pispers zu dem Thema.
Zustimmungsfrei (24.08.10) |
Revolution (07.09.10) |
Wusstet ihr, dass ihr ein Bauchgefühl für etwas habt, von dem ihr gar nicht wisst was es ist? Wollt ihr wissen warum Kraftwerke Kühltürme haben? Und wollt ihr wissen was Entropie mit blauen Kügelchen zu tun hat?
Dann schaut euch mal dieses amüsante Video von einem Science Slam an.
Darauf gestoßen bin ich, als ich bei YouTube zum Thema Thermodynamik stöberte.
Gestern bin ich mal wieder am Flughafen Kassel-Calden vorbeigefahren bin und die dortigen vielen Bauarbeiten gesehen habe, habe ich mich mal ein wenig kundig machen über den Ausbau des Flughafens. Ich habe eine Weile suchen müssen, bis ich auf der Webseite einer Bürgerinitiative dann endlich die Baupläne gefunden habe.
Und dann war ich ersteinmal erstaunt, denn wie auf dem Lageplan deutlich zu erkennen ist, wird da nicht ein Flughafen ausgebaut. Sondern der alte Flughafen wird im Prinzip aufgegeben. Die dort existierenden Gebäude werden wohl als Industriegebiet weitergenutzt. ((Das Gebiet, das erhalten bleibt ist das grüne im Plan. Ein bisschen schlecht im Plan zu erkennen ist die alte Landebahn.)) Stattdessen wird zwei, drei Kilometer nördlich (auf der anderen Seite der zu verlegenden Bundesstraße) ein komplett neuer Flughafen hochgezogen.
Das finde ich schon ganz schön krass, denn es wird ja immer vom Ausbau des Flughafens gesprochen und nie von einem Neubau. Aber nichts anderes ist es doch, wenn kein Teil des alten Flughafens weiter als Teil des ausgebauten Flughafens verwendet wird. Bisher dachte ich, dass die Landebahn verlegt wird und vielleicht kommt noch das eine oder andere Gebäude dazu. Aber dass es ein so großes Bauprojekt ist, das hätte ich nie geahnt.
Aber wie sollte ich auch darauf kommen, wenn überall von Ausbau gesprochen wird. Die Stadt Kassel benutzt diesen Ausdruck, genauso wie die Gemeinde Calden, auf deren Gemarkung der Flughafen liegt. Und der Flughafenbetreiber natürlich sowieso.
Aber mir bleibt ein unerklärliches Rätsel, warum auch die Presse, allen voran die lokale HNA, aber auch der Hessische Rundfunk, das das Kind nicht klar benennt, sondern sich auch zu dem Euphesmismus des Ausbaus hinreißen lassen.
Nutzung der Sonnenenergie in der Arktis? Was ist denn das für eine Schnappsidee? Ist das nicht genauso sinnlos, wie eine Skipiste in der Wüste anlegen zu wollen? So weit im Norden scheint doch sowieso das halbe Jahr keine Sonne. Und wenn sie dann mal da ist, dann schafft sie es doch kaum über den Horizont. Außerdem ist es in der Arktis sowieso immer eiskalt.
Das werden wahrscheinlich viele von euch gedacht haben, als sie die Überschrift gelesen haben. Kann aber der Einsatz von solarthermischen Anlagen auch in arktischen Gegenden sinnvoll sein?
Genau diese Frage untersuchte ich zusammen mit einem Kommilitonen für einen Vortrag im Rahmen der Vorlesung Solarthermie-Vertiefung an der Uni Kassel. Konkret haben wir dabei eine Solarthermieanlage für eine kleine fiktive Forschungsstation ausgelegt. Die Wärme der Sonne soll dabei sowohl zur Untersützung der Heizung, als auch zur Trinkwassererwärmung genutzt werden. Die Forschungsstation steht dabei in Ny-Alesund, einem der nördlichen bewohnten Orte der Welt. Ny-Alesund liegt auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen, etwa 1000 km weiter nördlich als die nördlichsten Ausläufer des europäischen Festlands rund um das Nordkap.
Für die Auslegung der Solarthermieanlage haben wir und sehr lange mit den klimatischen Verhältnissen und insbesondere mit der solaren Einstrahlung in Spitzbergen auseinandergesetzt. Für die Temperaturdaten fanden wir verlässliche Daten beim Statistisches Zentralamt Norwegen. Demnach beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur in Ny-Alesund bibberig-kalte -6,4 °C. Aber für arktische Verhätnisse ist das sogar noch relativ warm, denn in Spitzbergen sind noch die letzten Ausläufer des Golfstroms zu spüren. Im Juli beträgt die Durchschnittstemperatur immerhin „sommerliche“ 4,7 °C. Das ist immerhin so viel, wie in Kassel im März. Dafür wird es dann im Februar mit durchschnittlichen -15,2 °C richtig kalt. Für die Temperaturen hatten wir also Daten, die gut genug waren, um mit ihnen arbeiten zu können.
Letztes Wochenende besuchte ich zum ersten mal in meinem Leben ein Schützenfest. Solche Feste sind eigentlich nicht mein Fall. aber ich wollte mir das zumindest mal anschauen, um mir ein eigenes Bild machen zu können.
Beim Zapfenstreich – einem sehr militärisch anmutenden Ritual der Schützenvereine – nahmen auch drei Bundeswehrsoldaten teil. (Der Uniform nach zu schließen davon zwei Soldaten des Heeres und ein Soldat der Marine) ((Da ich nicht bei der Bundeswehr war, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob meine Einschätzung bezüglich der Truppenteile richtig ist. Aber nach durchsicht dieser Bundeswehr-Broschüre über Uniformen liege ich damit aber auch nocht ganz falsch.)) Das irritierte mich schon wenig. Noch mehr aber irritierte mich, dass der Soldat der Marine eine schwarz-weiß-rote Fahne mit Adler trug. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, um das ganze zu dokumentieren.
Ich frage mich jetzt, mit welcher Begründung und auf welcher Grundlage nehmen Soldaten überhaupt an privaten Schützenfesten teil und präsentieren dann auch noch geschichtlich belastete Fahnen? Denn schwarz-weiß-rote Flaggen mit und ohne Adler wurden zur Kaiserzeit ((z.B. mit Adler als Kolonialflaggen)) und auch in der Zeit des Nationalsozialismus ((z.B. mit Adler als Reichsdienstflagge)) verwendet, beides alles andere als demokratische, sondern autoritäre bzw. diktatorische Systeme. Das Präsentieren einer schwarz-rot-goldenen Flagge mit Bundesadler hätte ich noch verstanden. Wie aber verträgt sich das Zeigen der schwarz-weiß-roten Flagge mit dem Leitbild der Bundeswehr, nämlich dem Staatsbürger in Uniform?
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