Auf der BDK wurde vor ein paar Minuten der neue Videoclip gegen die Abwrackprämie präsentiert. Auf humorige Art und Weise werden Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier auf die Schippe genommen. Aber seht selbst:
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Insgesamt gibt es bei dieser BDK etwa 1200 Änderungsanträge. Diese werden aber nicht alle abgestimmt. Das wäre zwar basisdemokratisch gesehen das Optimum, aber das würde auch ewig dauern. Selbst wenn für jeden Änderungsantrag nur eine Minute Prorede und eine Minute Contrarede vorgesehen wären dann noch jeweils 30 Sekunden für eine zackige Abstimmung ansetzen würde, so würden die Abstimmungen immernoch 50 Stunden dauern. Dann müssten wir aber statt Freitag Abend bereits am Donnerstag um 18 Uhr anfangen und Freitag bis Sonntag jeweils bereits um 8 Uhr anfangen und an allen Tagen bis 23 Uhr tagen. ((Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht verrechnet…)) Auch am Sonntag. Und dann haben wir noch keine allgemeine Debatten, keine Politische Reden der Bundesvorsitzenden, keine Satzungänderungen und keine sonstigen Anträge behandelt. Also noch früher anfangen?
Mein erster Eindruck, als ich hier im Velodrom in Berlin angekommen bin: Hier war ich doch schonmal. Richtig. Vor vier Jahren fand hier schon einmal eine BDK statt: Im Juli 2005 fand damals die Diskussion um und der Beschluss des Wahlprogramms zur Bundestagwahl 2005 statt. Damals war das meine erster Parteitag und vieles war noch fremd und verwirrend für mich. Nun habe ich schon einige Parteitage hinter mir, wenn ich mich nicht verzählt habe, ist es jetzt die vierte BDK, die ich besuche.
Neben mir liegt mein Rucksack. Klamotten sind eingepackt. Proviant ist eingepackt. Digicam ist eingepackt. Diverse Kabeleien sind eingepackt. Laptop ist eingepackt. Ach ne, halt Laptop ist noch nicht eingepackt, ich schreibe ja gerade noch hier.
In ein paar Minuten werde ich zum Bahnhof laufen, um dann endlich zur BDK nach Berlin zu fahren. Sofern alles mit den Zugverbindungen klappt, muss ich nicht alleine fahren, sondern treffe in Stuttgart auf Paula und Henning. Ansonsten habe ich mir für die Zugfahrt ein paar Presseartikel in die Browser-Tabs geladen, damit ich die dann unterwegs lesen kann:
- SPON: Partei der Selbstbetrüger
- ZDF heute: Wie grün sind die Grünen?
- Süddeutsche: „Ich will ran an das kreative Bürgertum“
- RP Online: Grünen-Basis verspottet Parteispitze
- Rheinischer Merkur: „Jamaika geht gar nicht“
Und ach ja, jetzt noch den Laptop einpacken…
Bei der BDK in Berlin wird es nicht fünf „offizielle“ Blogs geben, wie beiden letzten beiden malen, sondern es werden gleich neun Blogger*innen sein. Da mensch sich bei den Grünen duzt in alphabetischer Reihenfolge der Vornamen:
Blogger*in | Blog |
---|---|
Bastian Dietz | Politikmaschine |
Claudia Laux | claudia-laux.over-blog.de |
Christoph Harrach | KarmaKonsum |
Jens Matheuszik | Pottblog |
Lukas Emele ((für alle, die es nicht gemerkt haben, das bin ich selbst ;) )) | Grüner Nomade |
Marcel Emmerich | der tagesschauM |
Marcus Klein | Kleinski // |
Paula Schramm | Loveletters |
Regine Heidorn | regine-heidorn.de |
Edit: Auf der Webseite der Grünen gibt es zu jedem Blog eine Kurzbeschreibung. Außerdem bin ich gespannt, wer sonst noch bloggen wird.
- Wie entsteht ein Wahlprogrammentwurf?
- Wer kann Änderungsanträge stellen?
- Was geschieht mit den vielen Änderungsanträgen?
- Was passiert sonst so auf einer BDK?
All diese Fragen beantwortet Steffi Lemke, Politische Geschäftsführerin der Grünen, in diesem Video:
Bereites wegen der letzten beiden Bundesdelegiertenkonferenzen (BDK) der Grünen in Erfurt Dortmund gab es in der Presse und insbesondere im Web 2.0 eine heftige Debatte um die Unabhängigkeit von Blogs. Die Grünen hatten auf den beiden BDKs jeweils fünf Blogger*innen die Anreise und Übernachtung bezahlt, damit diese über die Parteitage berichten.
So hatte David Schraven die Blogger-Tickets mehrfach und heftig im Blog ruhrbarone kritisiert. Vor der BDK in Erfurt (14. bis 16.11.2008) schrieb er:
Und zwar hat die Grüne Partei für ihren Bundesparteitag fünf Blogger eingeshoppt. […] Dafür sollen die Blogger als Gegenleistung auf ihrer eigenen Seite und auf der Seite der Bundesgrünen über den Parteitag berichten.
Die Grünen wollten für diese Propagandaaufgabe nicht irgendwelche Blogger. Sie wollten gute Blogger. Blogger, die was drauf haben, die relevant sind. Die Grünen wollten keine Spinner.
Deswegen sollten sich die Blogger um die Anfahrtskosten, die Übernachtungskosten, den Internetzugang, den Zugang zum Pressezentrum, die Eröffnungspressekonferenz, die Hintergrundgespräche und die INHALTLICHE BETREUUNG durch Malte Spitz bewerben. […]
Die Grünen wollen ihre Mantra in der Blogger-Welt viral einspritzen. Diskussionen anregen und dazu noch die Blogger auf die eigene Seite lotsen, damit sie ihr Publikum auch dorthin mitbringen. So wird Parteiwerbung maximal im Netz gestreut. Und gleichzeitig die Grüne Partei als fortschrittlich, internetaffin, modern gelabelt.
Das ist in meinen Augen der Versuch der Grünen Schleichwerbung zu platzieren. Und für was? Für ein Bett, ein Butterbrot und ne Fahrt 2. Klasse.
(Quelle: Die Grüne Partei will Blogger kaufen, 06.11.2008)
Die Grünen haben für ihre nächste Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) vom 8. bis 10. Mai 2009 in Berlin wieder mal Blogger-Tickets ausgeschrieben. Dies gab es bereits bei den letzten beiden BDKs in Erfurt und Dortmund. DIe Idee hatte mir gut gefallen. Diesmal wollte ich auch mitmachen. Um etwas Kreatives zu machen, habe ich mich mit Paula zusammengetan und wir haben eine Doppelbewerbung verfasst:
Vor wenigen Minuten ist er zu Ende gegangen, seit beinahe einem Jahrhundert gibt es ihn: den Weltfrauentag. Manche Menschen denken, dass Feminismus überholt und Gleichberechtigung mittlerweile erreicht sei.
Doch das ist leider bei weitem nicht so, daher ist auch der Weltfrauentag nach wie vor nötig. Zwar sind Frauen vielleicht auf dem Papier gleichberechtigt, aber dennoch werden sie in der Realität nach wie vor diskriminiert – auch in Deutschland. Hier zu Lande verdienen Frauen im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer und sie sind in den Chefetagen der großen Firmen so gut wie überhaupt nicht vertreten, um nur erschreckende zwei Beispiele aus der Arbeitswelt zu nennen.
Aber die CDUCSUSPD-Regierung tut aber so gut wie nichts dagegen. Es ist so wenig, dass Deutschland vom UN-Frauenrechtsausschuss CEDAW ((Committee on the Elimination of Discrimination against Women)) in ihrem offiziellen regelmäßigen Bericht gerügt wurde:
Die deutsche Regierung ergreife keine aktiven Maßnahmen, um die Diskriminierung von Frauen zu beseitigen. Insbesondere setze sie das laut Konvention vorgesehene Gender-Mainstreaming nicht um. Mit Gender-Mainstreaming soll die Politik prüfen, ob Männer und Frauen gleichermaßen von ihrer Politik profitieren.
(Quelle: taz: Benachteiligung in Deutschland – UNO rügt Gleichstellungspolitik, 02.03.2009)
Drei Tage Parteitag als Auftakt für den Europawahlkampf ((genauer gesagt die 29. Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) von Bündnis 90/DIE GRÜNEN)) liegen hinter uns. Ich war allerdings nicht in Dortmund in der Versammlungshalle, sondern habe die BDK vom heimischen Sofa aus verfolgt.
Parteitag 2.0
Da Phoenix diesmal leider gar nicht live berichtete ((oder zumindest mal habe ich nichts davon mitbekommen)) blieb mir „nur“ das Internet als Quelle der Berichterstattung. Aber dafür gab es vielfältige Informatskanäle: Highlight war natürlich der Livestream ((Leider hat der öfters ausgesetzt und am Schluss gab es dann auch noch Tonprobleme.)) samt zugehörigem Chatroom. Ich finde das eine sehr gute Sache, ich glaube bei anderen Parteien gibt es das nicht, oder?
Außerdem wurde sehr sowohl von Leuten vor Ort aus der Versammlungshalle als auch von Leuten zuhause getwittert ((unter dem Hashtag #bdk09)). Natürlich wurden auch die Instant Messenger wie zum Beispiel Skype und ICQ fleißig genutzt. Gut fand ich auch, dass es diesmal wieder fünf „offizielle“ Blogger gab (keine Bloggerinnen, es hatten sich wohl leider keine Frauen auf die Blogtickets beworben). Aber das Konzept mit den Parteitag-BloggerInnen finde ich sehr gut. Ich hoffe, dass es das beim nächsten mal wieder geben wird.
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