Archiv der Kategorie » Energie «

Montag, 15. März 2010 | Autor:

Im November 2009 traf sich eine Gruppe von an Energiethemen Interessierten in Wien, um die VET 1.0, die erste Vienna Energy Talks abzuhalten.

Dort hielt ein Michael Cerveny einen – wie ich finde – interessanten Vortrag mit dem Titel Wachstümer und Glockenkurven. In etwa einer Viertel Stunde behandelt er sehr schön den Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Verlauf der Förderung von Energieträgern (Stichwort Peak Oil), Wirtschaftswachstum und Statischen Reichweiten von Energieträgern.

Teil 1:

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Samstag, 13. März 2010 | Autor:

Frei nach Caesar: ((Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam , qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur. – Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt, deren einen die Belger bewohnen, den anderen die Aquitaner, den dritten, die in eigener Sprache „Kelten“ genannt werden, in unserer Gallier. In: De Bello Gallico, Liber I))

Germania est omnis divisa in partes quattuor, quarum unam incolut EnBW, aliam Amprion, tertiam Transpower et quartiam 50Hertz.

Ganz Germanien ist in vier Teile geteilt, deren einen EnBW bewohnt, den anderen Amprion, den dritten Transpower und den vierten 50 Hertz.

Regelzonen deutscher Übertragungsnetzbetreiber (Grafik von Ice gixxe unter CC-Lizenz)

Regelzonen deutscher Übertragungsnetzbetreiber (Grafik von Ice gixxe unter CC-Lizenz)

Das deutsche Höchstspannungsverbundnetz ist in vier Regelzonen aufgeteilt, das von jeweils einem Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) betrieben wird. Die vier ÜNB sind: Amprion GmbH, EnBW Transportnetze AG, Transpower Stromübertragungs GmbH und 50Hertz Transmission GmbH. Amprion ist eine Tochter von RWE und EnBW Transportnetze (wie unschwer am Namen zu erkennen) eine Tochter von EnBW. Transpower gehörte E.ON, wurde aber zu Jahresbeginn an den niederländischen Stromnetzbetreiber Tennet verkauft. Und heute meldet die taz, dass Vattenfall Europe ihre Netz-Tochter 50Hertz an den belgischen Netzbetreiber Elia und an den australischen Fonds IFM ((Hier stellt sich mir die Frage, was ein australischer Fonds mit einem deutschen Stromnetz will – außer einer möglichst hohen Rendite.)) verkauft hat.

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Samstag, 06. Februar 2010 | Autor:

Mit einem Interview im General-Anzeiger hat unser Bundesumweltminister Norbert Röttgen mal wieder die Diskussion um den Atomausstieg angeheizt. Konkret sagte er:

Die Kernenergie [hat] eine Brückenfunktion. Sie geht sukzessive in dem Maße zurück, in dem die erneuerbare Energie aufgebaut wird. […]

Die Laufzeit von Kernkraftwerken ist am Ende das Ergebnis des Aufbaus von erneuerbaren Energien. Wir haben derzeit einen Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 16 Prozent, bei der Kernkraft sind es 23 Prozent. Wir wollen in den nächsten zehn Jahren den Anteil der erneuerbaren Energien auf mindestens 30 Prozent fast verdoppeln. In dem Augenblick, in dem wir 40 Prozent Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromproduktion in Deutschland haben, gibt es keine Notwendigkeit mehr für Kernenergie.

Damit zitiert er das Ausbauziel der Bundesregierung von 30 Prozent regenerativ erzeugtem Strom bis zum Jahr 2020. Das Ausbauziel weitergedacht, so kann ein Anteil von 40 Prozent wenige Jahre nach 2020 erreicht werden. ((Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) geht für 2020 bereits von einem Anteil von 47 Prozent erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung aus.))

Bleibt es bei den aktuell noch vorhandenen Reststrommengen der verschiedenen Kernkraftwerke, so würden (nach Berechnungen von contrAtom) die letzten beiden Kernkraftwerke ((Brokdorf und Neckarwestheim 2)) etwa im Jahr 2022 abgeschaltet werden. Nach Röttgens Logik wäre – wenn überhaupt – nur eine sehr geringe Laufzeitverlängerung nötig. Daher prügeln jetzt alle möglichen CDU- und FDP-Politiker auf Röttgen ein, wie unter anderem bei Welt Online und Financial Times Deutschland zu lesen ist.

Hat Röttgen diese Aussage gemacht, um Wegbereiter für eine schwarz-grüne Koalition in seinem Heimatbundesland Nordrhein-Westfalen zu werden, wie der Stern vermutet?

Sollte die FDP bei der Landtagswahl im Mai im Strudel der Hotelspenden-Kopfpauschalen-Klientelismus-Diskussion versinken, wird „Arbeiterführer“ Jürgen Rüttgers, CDU, den Grünen ein Angebot machen, zu dem sie schwer nein sagen können. Dafür allerdings braucht es im Vorfeld eine große Tube verbaler Schmiermittel. Röttgen hat sie gerade in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ ausgedrückt.

Oder will Röttgen am Ende gar wirklich den Atomausstieg retten bzw. eine möglichst kurze Laufzeitverlängerung heraushandeln? Aber warum hat die Koalition ihn dann zum Umweltminister gemacht?

Offen gesagt, ich weiß es nicht einzuschätzen. Was meint ihr? Was für ein Spiel treibt Röttgen mit dem Atomausstieg?

Dienstag, 02. Februar 2010 | Autor:
Energy von mbgrigby bei flickr unter cc-Lizenz

Energy von mbgrigby bei flickr unter cc-Lizenz

Letzte Woche hat die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB) die Energieverbrauchsdaten für das Jahr 2009 herausgegeben. Die meiner Meinung interessantesten der darin enthaltenen Zahlen und Fakten möchte ich hier zusammenfassen.

Auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung letztes Jahr sank der Energieverbrauch um 6,5 Prozent. Der Energieverbrauch ist damit stärker zurückgegangen als das Bruttoinlandsprodukt, was daran liegt, das besonders energieintensive Unternehmen von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Zurück ging allerdings nur die Energieerzeugung aus allen konventionellen ((Mineralöl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle, Kernenergie)) Energieträgern, wohingegen die erneuerbaren Energien um 4 Prozent zulegten.

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Freitag, 20. November 2009 | Autor:
Thermal Camera image of house von Martin Tod bei flickr unter cc-Lizenz

Thermal Camera image of house von Martin Tod bei flickr unter cc-Lizenz

Bauherren sollen Klima retten“ titelte gestern die Financial Times Deutschland und bezieht sich dabei auf die Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie. Demnach sollen ab Ende 2018 öffentliche Gebäude und ab Ende 2020 private ((damit sind nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Industrie- und Gewerbegebäude, die in privater Hand sind, gemeint)) Gebäude als Passivhäuser gebaut werden.

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Freitag, 30. Oktober 2009 | Autor:

Solar windblades von tomswift46 bei flickr unter cc-Lizenz

Solar windblades von tomswift46 bei flickr unter cc-Lizenz

Einen Artikel im Photovoltaik-Magazin habe ich mir zum Anlass genommen, mir mal die Neuinstallationszahlen bei den Erneuerbaren Energien in den letzten Monaten mal anzuschauen und hier kurz zusammenzufassen.

Photovoltaik

Von Anfang Januar bis Ende September registrierte die Bundesnetzagentur ((Der Bundesnetzagentur müssen seit 1. Januar 2009 alle neu installierten Photovoltaikanlagen gemeldet werden.)) eine neu erstellte Leistung von insgesamt 1471 Megawatt (MW).

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Dienstag, 27. Oktober 2009 | Autor:
Nuclear Power Plant von Bigod bei flickr unter cc-Lizenz

Nuclear Power Plant von Bigod bei flickr unter cc-Lizenz

Vor zwei Wochen nahm ich im Rahmen meines Studiums an einer zweitägigen Exkursion teil. Neben einigen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, ((Ja, ich weiß, physikalisch kann Energie nicht erzeugt werden, nur umgewandelt werden. Aber mit Energieerzeugung wird in der Energiewirtschaft die Nutzbarmachung von Energie gemeint.)) stand auch das Kernkraftwerk Biblis auf dem Besichtigungsprogramm.

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Mittwoch, 23. September 2009 | Autor:

Fliegendes Transparent "Angies strahlende Zukunft"

Am 21. September war Angela Merkel auf dem Kasseler Königsplatz, um vorallem übers Wetter und ihre bisherigen aber auch ein bisschen über ihre bisherigen Stationen der letzten Tage und Wochjen zu reden. Ach ja, und auch ein bisschen Wahlkampf hat sie auch gemacht. Dabei hat sie aber nichts groß nach Vorne gewandtes gesagt, sondern vorallem auf die letzte rot-grüne Regierung eingedroschen.

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Mittwoch, 09. September 2009 | Autor:
Blick vom Iseler (1)

Blick vom Iseler (1)

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Montag, 17. August 2009 | Autor:

Bericht über das Seminar des Fachforums Ökologie der Grünen Jugend

Nürnberg, 24. bis 26. Juli 2009

Freitag

Nach einem leckeren Abendessen begann das Seminar mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mit dabei war bereits Markus Ganserer ((Markus studierte Wald- und Forstwirtschaft und arbeitet zur Zeit bei Christian Magerl, grüner Abgeordneter im Bayerischen Landtag und Vorsitzender des Umweltausschusses)), unser erster Referent.

Markus hielt einen Vortrag zum Thema „Waldsterben“. Zunächst einmal erklärte er uns einige Grundlagen. Zum Beispiel, wie ein natürlicher Wald in Mitteleuropa aussehen würde: es wäre ein von Buchen dominierter Mischwald. In Bayern und insgesamt in Deutschland sind aber heutzutage Fichten und Kiefern die häufigsten Baumarten, die zusammen etwa 2/3 aller Bäume ausmachten. Nur noch etwa jeder achte Baum ist eine Buche. Fichten, die häufigste Baumart in Deutschland, haben ihr eigentliches natürliches Verbreitungsgebiet in kälteren Regionen wie Nordeuropa und die Alpen. Fichten und Kiefern wurden in Mitteleuropa angesiedelt, da sie deutlich schneller wachsen als die heimischen Baumarten.

Nachdem wir nun also wussten, wie ein natürlicher Wald bei uns aussehen würde, leitete Markus   zum Hauptteil seines Vortrags über. „Saurer Regen – Der Wald stirbt“ titelte der SPIEGEL im November 1981. Bis Anfang der 1980er Jahre emittierte die Industrie, allen voran die Kohlekraftwerke, jährlich Millionen von Tonnen Schwefeldioxid, das in der Atmosphäre zu Schwefelsäure umgewandelt wiurde (ist zwar heute auch noch so, aber du hast den Rest auch in der Vergangenheit). Die Schwefelsäure ging als Saurer Regen nieder und schädigte die Bäume. Durch rasche gesetzliche Maßnahmen, wie z. B. der Einführung der Rauchgasentschwefelung bei Kohlekraftwerken, wurden die Schwefeldioxidemissionen innerhalb weniger Jahre sehr stark gesenkt. In der Folge ging der Anteil der geschädigten Bäume zurück.

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