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Sonntag, 16. März 2014 | Autor:
Der Bus 142 am Stampede Trail in Alaska, der in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Der Bus 142 am Stampede Trail in Alaska, der in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Im Jahr 2008 kam der Film Into the Wild in die deutschen Kinos. Viel wusste ich damals nicht über den Film, aber ich hatte mitbekommen, das der Film von einem jungen Mann, der sein letztes Geld vernichtet und sich dann auf einen Road Trip bis nach Alaska aufmacht. Ich war damals nicht in dem Film, aber ich hatte damals schon irgendwie erfahren, dass es zu diesem Film eine Buchvorlage gäbe. Da ich zuerst das Buch lesen wollte, bevor ich den Film sähe, bin ich damals also nicht ins Kino gegangen. Das Buch hatte ich immer mal wieder im Hinterkopf, aber es waren immer erst einmal andere Bücher in der Leseliste weiter vorne. Vor wenigen Wochen habe ich mir das Buch In die Wildnis dann endlich mal besorgt und gelesen.

Und ich war sehr positiv überrascht. Erwartet hatte ich einen Roman, der sich vage an eine reale Geschichte anlehnt. In Wirklichkeit ist das Buch aber eine sehr sorgfältig recherchierte Reportage, in der der Autor Jon Krakauer versucht, die letzten Jahre des Lebens von Chris McCandless zu rekonstruieren.

McCandless hatte sich nach dem Abschluss des Studiums auf eine Reise durch die ganze USA gemacht. Nachdem er eine Weile durch den zusammenhängenden Teil der USA gereist ist, macht er sich auf Allein nach Alaska (so auch der Untertitel des Buchs), wo er abgeschieden in der Wildnis am Stampede Trail leben möchte. Letztendlich wird er im Bus 142, einem ehemaligen Linienbus (oben auf dem Foto), der am Stampede Trail steht und dort als provisorische Unterkunft für Jäger*innen und Abenteuer*innen dient, tot aufgefunden. Diese Reise quer durch die USA und nach Alaska beschreibt Krakauer in dem Buch, allerdings nicht chronologisch, sondern er beginnt mit der letzten Begenung McCandless mit einem anderen Menschen in Alaska. Durch die nicht immer chronologische Abfolge, verbindet Krakauer geschickt einzelne Episoden der Reise und liefert so ein immer besseres Bild über McCandless.

Krakauer beschreibt in dem Buch nicht einfach nur McCandless‘ Reise, sondern er versucht auch die Beweggründe für McCandless‘ Handeln zu verstehen. Dazu lässt der Autor, der als Bergsteiger selbst extreme Touren erlebt hat, immer wieder autobiographische Passagen einfließen.

In der Gesamtschau ist In die Wildnis – trotz oder vielleicht auch gerade wegen McCandless‘ tragischem Ende – eines der interessantesten Bücher über Menschen auf Sinnsuche, die ich kenne.

Ergänzung: Bevor Krakauer das Buch schrieb, hat er bereits für die Ausgabe Januar 1993 der Zeitschrift Outside einen neunseitigen Artikel über McCandless geschrieben. Diesen Artikel gibt es online als PDF.

Ergänzung 2: Dem eingescannten PDF-Artikel bei Outside fehlt wohl eine Seite, aber beim Independent gibt es den Artikel auch – und er scheint dort vollständig zu sein.

Bild Bus142onStampedeTrail.jpg von Erikhalfacre auf Wikimedia Commons, lizensiert unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)

Mittwoch, 12. März 2014 | Autor:
Schloss Charlottenburg

Schloss Charlottenburg

Metallöse

Metallöse

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Montag, 10. März 2014 | Autor:

Heute hat das Umweltbundesamt seine vorläufigen Zahlen zu den Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2013 veröffentlicht. Die Emissionen sind – wie auch schon 2012 – gegenüber dem Vorjahr gestiegen, und zwar um 1,2 %.

Treibhausgasemissionen in Deutschland 1990 bis 2013

Treibhausgasemissionen in Deutschland 1990 bis 2013

Für den Anstieg gibt es wohl mehrere Ursachen. Der größte Anteil geht auf den kalten Winter 2012 zurück, wodurch die Emissionen der vielen Heizungen in den Haushalten, aber auch im Gewerbe- und Dienstleistungsbereich gestiegen sind. Ein weiterer Grund dafür ist, dass die Treibhausgasemissionen wieder in etwa auf dem Niveau von 2010 liegen, ist darin zu sehen, dass es in den letzten Jahren bei der Stromerzeugung zu deutlichen Verschiebungen gekommen ist. Die zeigt das folgende Diagramm zeigt. weiterlesen…

Montag, 03. März 2014 | Autor:
Installierte Windleistung pro Kopf (Ende 2013) – Datenquelle: EurObserv'ER Wind power barometer 2014

Installierte Windleistung pro Kopf (Ende 2013) – Datenquelle: EurObserv’ER Wind power barometer 2014

Nach wie vor stehen in Deutschland mit einer Leistung von mehr als 34 Gigawatt die meisten Windkraftanlagen innerhalb der Europäischen Union. Berücksichtigt man aber, dass Deutschland gleichzeitig auch das bevölkerungsreichste Land innerhalb der EU ist, so gibt sich ein anderes Bild, wie ich vor ein paar Monaten schon einmal gezeigt habe. Zugrunde gelegt hatte ich damals das Wind power barometer 2013 von EurObserv’ER.

Nun hat EurObserv’ER den neuen Bericht Wind power barometer 2014 veröffentlicht, der (neben vielen anderen interessanten Infos) wieder ein Ranking für das Jahr 2013 enthält, das die installierte Leistung auf die Einwohnerzahl bezieht. In diesem Ranking ist Dänemark nach wie vor einsamer Spitzenreiter mit einer installierten Leistung von 852 Watt pro Kopf. Danach liegt eine Verfolgergruppe aus fünf Ländern, die mit einer Wind-Leistung von 400 bis 500 Watt pro Einwohner alle oberhalb des Durchschnitts aller 28 EU-Mitgliedsstaaten von 233 Watt/Kopf liegen. Vorne in dieser Gruppe und weiterhin insgesamt auf Platz 2 liegt nach wie vor Spanien. Allerdings hat sich die Leistung in Spanien im Vergleich zum Vorjahr kaum erhöht, wodurch die folgenden Länder enger herangerückt sind. Gegenüber dem Vorjahr tauschen Schweden (jetzt Platz 3) und Portugal (jetzt Platz 4) die Reihenfolge. Ebenso wird Deutschland von Irland überholt und liegt jetzt „nur“ noch auf dem letzten Platz der Verfolgergruppe, aber weist mit einer installierten Leitung von 430 Watt pro Einwohner immerhin noch fast doppelt so viel wie der EU-Durchschnitt auf und zeigt zugleich – in absoluten Zahlen – das größte Wachstum von allen EU-Ländern. Da aber Irland viel kleiner als Deutschland ist, reichen dort ein Zubau von 132 Megawatt, um trotz eines starken deutschen Zubaus von rund 3 Gigawatt, im Pro-Kopf-Ranking zu überholen.

In der großen Gruppe der Länder, die unter dem EU-Durchschnitt liegen, sticht im Vergleich zum Vorjahresranking vor allem das Vereinigte Königreich hervor. Durch einen Zubau von knapp 1,9 Gigawatt innerhalb eines Jahres springt es gleich um drei Plätze nach oben. Jeweils einen Platz nach oben schafften Österreich, Belgien, Rumänien und Litauen.

Dieses Ranking zeigt für mich mal wieder, dass die Energiewende keine so singuläre deutsche Veranstaltung ist, wie es oft dargestellt wird. Gerade bei Nutzung der Windenergie tut sich in vielen Ecken Europas etwas. Aber auch Europa ist da keine Insel. Im bevölkerungsreichen China waren laut 2013 Half Year-Report der World Energy Association (WWEA) Mitte des Jahres 2013 Windräder mit einer Leistung von knapp 81 Gigawatt installiert. Weltrekord, kein anderes Land hat mehr Windräder. Da China mit 1,35 Milliarden Menschen zugleich das bevölkerungsreichste Land ist, kommen dort allerdings nur rund 60 Watt pro Kopf. In den USA hingehen waren laut WWEA Mitte des Jahres 2013 rund 60 Gigawatt installiert. Dies sind etwa 189 Watt pro Einwohner. Damit liegen die USA nicht allzuweit vom europäischen Durchschnitt entfernt.