Auf YouTube bin ich über die einige Videos von der Last Night of the Proms, also dem jährlichen Abschlusskonzert einer jährlichen Konzertreihe in der Royal Albert Hall, gestolpert. Am Ende des jeweiligen Last Night of the Proms werden die Lieder Land of Hope and Glory und Rule, Britannia! gespielt. Da es die inoffiziellen Nationalhymnen von Großbritannien sind, singt dabei das Publikum laustark mit, wie in den Videos zu sehen und vor allem zu hören ist.
Seit dem ich die Videos gesehen habe, gehen mir mehrere Gedanken durch den Kopf: Zum einen empfinde ich eine merkwürdige Faszination zu dem ganzen. Ich mag Musik, gespielt von großen Orchestern und gesungen von großen Chören. Dass bei den Liedern wohl nicht nur Britinnen und Briten singen, sondern auch Menschen anderer Nationen dabei sind (wie die vielen unterschiedlichen Flaggen vermuten lassen) find ich eigentlich schön. Aber insgesamt finde ich das ganze aber gleichzeitig auch irgendwie abstoßend. Aber was das genau ist kann ich irgendwie nicht beschreiben. Liegt es vielleicht an den Liedtexten? Oder daran, dass tausende Menschen unisono singen?
Und dann stellt sich mir die Frage, warum wir in Deutschland eigentlich keine inoffizielle Nationalhymne haben. Nicht dass ich eine solche vermisse, ganz bestimmt nicht. Aber wenn ich so darüber nachdenke, würde es mir doch logisch erscheinen, wenn wir eine inoffizielle Nationalhymne hätten. Den „offizieller“ Patriotismus ist ja so eine Sache, vorallem wenn man sich unsere Geschichte anschaut. Aber irgendwie würde ich halt vermuten, dass sich gerade diese Tatsache der Nährboden für eine inoffizielle statt einer offiziellen Nationalhymne wäre.
Was denkt ihr darüber? ((Um es nochmal klarzustellen. Ich brauche wirklich keine Nationalhymne, weder offiziell, noch inoffiziell. Aber mich interessiert gerade das Phänomen an sich.))
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