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Berlin-Spandau
Auf dem Flohmarkt habe ich das Buch Der Gletschermann von Erich Ballinger entdeckt. Das Buch spielt in der Kupfersteinzeit und lehnt sich lose an das an, was man über die Gletschermumie Ötzi weiß, die im September 1991 und damit wenige Monate vor Erscheinen des Buches in einem Gletscher in den Ötzaler Alpen gefunden wurde.
Bal-Bes, ein Einzelgänger und seit langem auf der Flucht, glaubt, bei den Tau-Tau Anschluss gefunden zu haben und nun endlich an einem festen Ort bleiben zu können. Doch dann wird Muir, die uralte weise Zauberin ermordet. (Daher passend der Untertitel des Buches Ein Krimi aus der Steinzeit.) Da Bal-Bes befürchtet, dieses Mordes beschuldigt zu werden, flieht er und versucht, über das Gebirge in das Land der hohen Sonne zu gelanden. Dabei flieht er immer weiter hinauf in die Gletscherwelt der Berge, den Verfolgern immer nur so weit voraus, dass diese meist in Sichtweite bleiben. Wie dieser Fluchtversuch endet, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Die Flucht, die einen Zeitraum von einigen Stunden umfasst, bildet den Hauptteil des Buches, dem entsprechend intensiv und spannend ist sie beschrieben. Nicht nur das Denken und Handeln der Protagonisten des Buchs sondern das Buch selbst ist durch und durch von animistische Denkweise geprägt. Besonders eindrücklich dabei finde ich Schilderung der Gletscherwelt, die als beseeltes Wesen namens Os dargestellt wird.
Das Buch wird von einem 18 Seiten langen Anhang abgerundet, in dem wichtige in dem Buch vorkommenden Begriffe (wie z. B. Schneeschuhe) in kurzen Texten und teilweise mit Skizzen erläutert werden. Damit – wie auch in der einfach gehaltenen Sprache – zeigt sich, dass das Buch eigentlich für Jugendliche geschrieben wurde. Aber auch wenn ich mich so langsam nicht mehr als Jugendlicher bezeichne, so habe ich das Buch gerne gelesen.
An vielen Stellen gibt es in dem Buch mehr oder weniger direkte Andeutungen an und Parallelen zu Ötzi. Seit dem Erscheinen des Buches sind über zwanzig Jahre vergangen und über Ötzi wurde in der Zwischenzeit sehr viel herausgefunden. Daher stimmt das Buch an manchen Stellen nicht mehr mit dem aktuellen Stand der Forschung und Wissenschaft zu Ötzis Leben und Sterben überein. Aber ich finde, das macht in diesem Fall nichts, denn handelt es sich hier um kein Fachbuch, sondern vielmehr um einen spannenden fiktionalen Roman.
Foto: Niederjochferner von Kogo bei Wikimedia Commons unter GNU Free Documentation License, version 1.2
Wenn man – wie ich – am Bodensee geboren wurde, dann ist man nicht nur an einem großartigen See sondern auch mit einem gigantischen Alpenpanorama aufgewachsen. Dieses Panorama wird von einem Berg dominiert. Er ist bei weitem nicht der höchste sichtbare Berg, so sind beispielsweise die Schesaplana oder der Glärnisch deutlich höher. Da der Säntis aber der höchste Berg der Alpsteinkette ist, der vom Bodensee aus ersten „richtigen“ (das heißt felsigen) Bergkette, wirkt er deutlich höher als alle anderen sichtbaren Berge. Zu dieser optischen Dominanz trägt zusätzlich bei, dass er dem Bodensee seine über 1000 m hohe Nordwand zuwendet. Er wird daher oft auch auch als Hausberg der Bodenseeregion bezeichnet. Für mich (und wahrscheinlich viele andere) ist er schlicht und einfach der Berg.
„Because it is there“ antwortete der britische Bergsteiger George Mallory (1886–1924) auf die Frage, warum er versuchte den Mount Everest zu besteigen. Genau aus dem gleichen Grund „musste“ ich auf den Säntis, ganz einfach, weil er für mich irgendwie schon immer präsent war.
Schon mehrfach war ich auf dem Säntis gewesen – bisher aber immer mit mit Seilbahn hoch- und runtergefahren. In den letzten paar Jahren hatte ich es mehrfach vorgehabt, den Säntis zu besteigen, wenn ich im Sommer am Bodensee war. Doch dann immer kam etwas dazwischen, wie schlechtes Wetter oder Krankheit. Aber letzten August war es dann endlich so weit, ich war fit und das Wetter war klasse. weiterlesen…
Ich finde Himmel und Berge einfach eine tolle Kombination. Mal ruhig und friedlich, mal dynamisch und bedrohlich, oft spannend. Mal Himmel und Berge deutlich voneinander abgegrenzt, mal fließend ineinander übergehend. Diese besondere, oft atemberaubende Ästhetik von Himmel und Bergen in Fotos einzufangen finde ich nicht leicht. Hier aber eine Reihe von Bildern aus Südtirol, von denen ich denke, dass sie einigermaßen gelungen sind.
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Im September habe ich eine mehrtägige Wanderung durch das Vorarlberger Rätikon unternommen.
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