Montag, 20. Mai 2013 | Autor: | Artikel ausdrucken

Bill McKibben und die von ihm gegründete Klimaschutz-NGO 350.org haben einen sehenswerten Film mit dem Titel Do the Math veröffentlicht.

Im ersten Teil des Films werden wissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Dies geschieht sehr einprägsam anhand von drei Zahlen:

  • 2 Grad Celsius: Um diesen Betrag darf nach vorherschender Meinung sich das Klima höchstens erwärmen, um noch irgendwie beherrschbar zu bleiben. Diese Grenze wurde auch im Copenhagen Accord bei der Weltklimakonferenz 2009 beschlossen.
  • 565 Gigatonnen: So viel Kohlenstoff darf maximal noch in Form von CO2 in die Atmosphäre emittiert werden, um das 2-Grad-Ziel noch irgendwie zu erreichen.
  • 2795 Gigatonnen: So viel Kohlenstoff in Form von Kohle, Erdöl und Erdgas haben die Unternehmen der Fossilen-Energien-Branche als sichere Reserven ((„Reserven umfassen die sicher nachgewiesenen und mit bekannter Technologie wirtschaftlich gewinnbaren Vorkommen in der Erdkruste.“ Zitiert von: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Reserven und Ressourcen.)) in ihren Büchern stehen, also etwa das fünffache dessen, was überhaupt noch in die Atmosphäre gebracht werden darf. ((Es wird im Film nicht expliziz benannt, aber dazu gehören auch unter anderem die Braunkohlevorräte in Deutschland.))

Dieser Aufbau mit den drei Zahlen entspricht dem Artikel Global Warming’s Terrifying New Math von McKibben im Rolling Stone aus dem Juli 2012. Der zweite Teil des Films zeigt den Kampf von 350.org gegen die Fossilen-Energien-Branche in den USA. Leider ist der Film nordamerikalastig, deswegen aber nicht uninteressant. Aber beispielsweise gilt die im Film behauptete Kostenfreiheit auf Treibhausgasemissionen wohl in den USA, aber sie gilt nicht global, denn in der Europäischen Union und einigen anderen Staaten gibt es einen Emissionshandel, ((Das europäische Emissionshandelssystem ist allerdings bei Weitem nicht ambitioniert genug.)) manche Staaten haben auch Kohlenstoffsteuern.

Gute finde ich an dem Film auch, dass explizit benannt wird, auf welchen wissenschaftlichen Studien und Artikeln er basiert. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, diese zusammensuchen (in der Reihenfolge, wie sie im Film auftauchen):

Weitere Informationen zum Film gibt es auch unter math.350.org.

Gefunden habe ich den Film übrigens im Blog von gygeorg.

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