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Die Wirtschaftskrise hat auch was Gutes

Energy von mbgrigby bei flickr unter cc-Lizenz [1]

Energy von mbgrigby bei flickr unter cc-Lizenz

Letzte Woche hat die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. [2] (AGEB) die Energieverbrauchsdaten für das Jahr 2009 [3] herausgegeben. Die meiner Meinung interessantesten der darin enthaltenen Zahlen und Fakten möchte ich hier zusammenfassen.

Auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung letztes Jahr sank der Energieverbrauch um 6,5 Prozent. Der Energieverbrauch ist damit stärker zurückgegangen als das Bruttoinlandsprodukt, was daran liegt, das besonders energieintensive Unternehmen von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Zurück ging allerdings nur die Energieerzeugung aus allen konventionellen ((Mineralöl, Erdgas, Steinkohle, Braunkohle, Kernenergie)) Energieträgern, wohingegen die erneuerbaren Energien um 4 Prozent zulegten.

Einigen rießigen Einbruch gab es bei der Steinkohlenutzung: in Kraftwerken wurden 13 Prozent weniger Kohle verbrannt, in der Eisen- und Stahlindustrie sank der Kohleverbrauch sogar um 30 Prozent. Gut fürs Klima!

Bereits im Dezember 2009 hat die AGEB die Daten für den Stromsektor [4] herausgegeben. Danach hatten die erneuerbaren Energien im Jahr 2009 einen Anteil von 16,0 Prozent am Stromverbrauch. Das ist immerhin eine Steigerung von 0,9 Prozentpunkten gegenüber 2008. ((siehe dazu auch Tabelle Bruttostromerzeugung in Deutschland von 1990 bis 2009 nach Energieträgern [5] der AGEB)) Den größten Anteil des regenerativ erzeugten Stroms hatte – trotz einem sehr windschwachem Jahr – die Windkraft. Die Windräder liefern mittlerweile doppelt so viel Strom wie die Wasserkraftwerke. Mächtig zugelegt hat die Photovoltaik: Dank eines sehr starken Wachstums trägt sie mittlerweile zu einem Prozent an der Stromerzeugung bei.

In der AGEB-Statistik sind auch die PKW-Zulassungszahlen aufgeführt: 3,8 Millionen neue Autos auf unseren Straßen. Die Zulassungszahlen liegen insbesondere im ersten Halbjahr 2009 deutlich über den Zahlen von 2006 bis 2008. Extremster Monat war der Juni: 427.000 neue Autos. In den Junis ((wie lautet eigentlich der Plural von Juni?)) 2006 bis 2008 jeweils ungefähr 100.000 weniger.

Fazit: weniger CO2-Emissionen in die Atmosphäre, mehr erneuerbare Energien im Stromnetz und mehr Blech auf den Straßen.

5 Kommentare (Öffnen | Schließen)

5 Kommentare Empfänger "Die Wirtschaftskrise hat auch was Gutes"

#1 Kommentar von ron am 5. Februar 2010 00000002 16:39 126538439404Fr, 05 Feb 2010 16:39:54 +0100

Bin optimistisch eingestellt. 2010 wird meiner Meinung nach ein gutes Jahr sein.

#2 Kommentar von Arndt (Top-Strom) am 24. Juni 2010 00000006 17:04 127739189705Do, 24 Jun 2010 17:04:57 +0200

Die Frage ist was mit den vielen Mini-Verbrauchern sein wird die im Moment auf uns zukommen, und alle Stom verbrauchen. Jeder hat mittlerweile ein/zwei nicht mehr Handys sondern stromintensive „Smartphones“, Videokonsolen, neue Spielzeuge wie das iPad, ein Netbook für unterwegs, die müssen alle aufgeladen werden. In der Summe ist das auch ein ordentlicher Verbrauch. Es gibt ja aber schon die ersten Patente dass sich diese Geräte selbst aufladen, mit Solarzellen o.ä…

#3 Kommentar von Martin am 7. Dezember 2010 00000012 10:04 129171269910Di, 07 Dez 2010 10:04:59 +0100

Man darf gespannt sein auf die Werte für 2010. vermutlich wird der Energiebedarf mit dem Wirtschaftsaufschwing steigen und der Rückgang in 2009 nicht nachhaltig sein.

#4 Kommentar von Lukas am 7. Dezember 2010 00000012 12:43 129172218112Di, 07 Dez 2010 12:43:01 +0100

Jo, leider. Vorallem der Kohleverbrauch ist dieses Jahr ziemlich angestiegen. Bin gespannt auf die Zahlen dieses Jahres. Die vorläufigen Zahlen werden ja in ein paar Tagen rauskommen.

#5 Kommentar von Martin am 1. Februar 2011 00000002 23:44 129660029611Di, 01 Feb 2011 23:44:56 +0100

Sofern ich das die Tage richtig mitbekommen habe, ist der Primärenergieverbrauch in 2010 um 4% gestiegen. Das war im Prinzip zu erwarten und spiegelt sich auch in der Entwicklung des Ölpreises wieder (auch wenn der global zusammenhängt). Ich denke wichtig es daher, bei den Verbrauchern und Firmen ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen.