Archiv der Kategorie » Energie «

Montag, 20. Mai 2013 | Autor:

Bill McKibben und die von ihm gegründete Klimaschutz-NGO 350.org haben einen sehenswerten Film mit dem Titel Do the Math veröffentlicht.

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Mittwoch, 15. Mai 2013 | Autor:

Nachdem sie schon ein paar Wochen auf dem Tisch rumgelegen ist, habe ich nun meine Stromrechnung von der EWS Schönau mal etwas genauer angeschaut. Neben der eigentlichen Abrechnung, der vorgeschriebenen Stromkennzeichnung und so weiter gibt es jetzt folgendes Balkendiagramm, das meinen Stromverbrauch mit durchschnittlichen Stromverbräuchen von Ein- bis Vierpersonenhaushalten vergleicht.

Stromverbrauchsvergleich auf der Stromrechnung

Stromverbrauchsvergleich auf der Stromrechnung

Ich finde das Diagramm sehr informativ, denn so kann ich besser Einordnen, wie gut ich mit meinem Stromverbrauch liege („sehr gut“ sagt das Diagramm). So wusste ich bisher bereits, dass ich deutlich weniger als ein durchschnittlicher Single-Haushalt verbrauche, aber wo genau ich im Vergleich mit anderen liege wusste ich ich nicht.

Da ein solches Diagramm eine gute Hilfestellung gibt, um den eigenen Stromverbrauch zu beurteilen, hoffe ich, dass die übrigen Stromversorger mit ähnlichen Darstellungen nachziehen werden.

Dienstag, 16. April 2013 | Autor:
Profiteure der heutigen Entscheidung

Profiteure der heutigen Entscheidung

Heute war im EU-Parlament die Abstimmung über die Reform (oder besser gesagt das Reförmchen) des Europäischen Emissionshandelssystems. Leider stimmte eine knappe Mehrheit gegen die Backloading genannte Reform.

Viele feiern diese Ablehnung als Erfolg, allen voran unser Bundeswirtschaftsminister:

Dabei wird zweierlei verkannt:

Zum einen ist ein Emissionshandel ohne Belastungen sinnlos: Emissionszertifikate sollen Treibhausgasemissionen verteuern und somit Anreize zu Investitionen in emissionsärmere oder emissionsfreie Technologien anregen. Um überhaupt wirksame Emissionsreduktionen zu bewirken, müssen die Zertifikate eine gewisse Belastung darstellen und brauchen daher ein spürbares Preisniveau. Der Handel mit den Emissionszertifikaten ist also kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zu Erreichung eines höheren Ziels.

Zum anderen übersieht diese Position, dass das Klimaschutzziel der EU nicht ausreichend ist. Die EU hat sich bisher zu einer Reduktion der jährlichen Treibhausgasemissionen von 20 % gegenüber dem Basisjahr 1990 verpflichtet. Um das weitgehend akzeptierte Zwei-Grad-Ziel, also der Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um höchstens 2 °C seit Beginn der Industrialisierung, noch zu erreichen, sind allerdings deutlich größere Emissionsreduktionen notwendig. Im letzten Weltklimabericht des IPCC wurde eine nötige Reduktion des Treibhausgasausstoßes von 25 % bis 40 % für Annex-I-Staaten (also Industriestaaten) ermittelt. ((IPCC, 2007: Climate Change 2007: Mitigation. Contribution of Working Group III to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [B. Metz, O.R. Davidson, P.R. Bosch, R. Dave, L.A. Meyer (eds)], Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA.)) Auch der jüngste Emissions Gap Report des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigte, dass deutlich ambitioniertere Reduktionsverpflichtungen nötig sind als bisher global vereinbart. ((UNEP 2012: The Emissions Gap Report 2012. United Nations Environment Programme (UNEP), Nairobi.)) Nimmt man diese wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse als Maßstab, dann ist die Aussage „Klimaziele werden jetzt schon erreicht“ nicht mehr haltbar.

Nötig wäre also eine deutliche Verschärfung der Ambitionen der EU beim Klimaschutz. Eine Anhebung des Reduktionsziels auf 30 % wird ja schon länger innerhalb der EU diskutiert. Das Backloading beim Emissionshandel wäre ein erster Schritt hin zu solchen weiteren Emissionsreduktionen.

Zum Weiterlesen, welche Implikationen die heutige Entscheidung auf die europäische und die internationale Klimapolitik hat, empfehle ich das Spiegel-Interview mit Felix Matthes: „Das ist das Ende einer europäischen Klimapolitik“.

Update 17.04.2013: Zweite Leseempfehlung: „Desaster für den Klimaschutz in Europa“ von Cerstin Gammelin auf sueddeutsche.de.

Freitag, 15. Februar 2013 | Autor:

Momentan geht es ja in Sachen Strompreisen politisch hoch her. Dabei wird vergessen, dass der Strom für einen durchschnittlichen Haushalt nur etwa ein Viertel der gesamten Energiekosten ((laut Agentur für Erneuerbare Energien)) ausmacht, deutlich höher sind die Heizungskosten. ((Und die Benzin-/Dieselkosten, aber über die wird ja häufig lamentiert.)) Gerade die Heizölpreise haben in den letzten zehn Jahren deutlich zugelegt, wie dieses Diagramm zeigt.

Veränderung der Energiepreise für Haushaltskunden seit 2000

Veränderung der Energiepreise für Haushaltskunden seit 2000

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Freitag, 01. Februar 2013 | Autor:

Gestern hat die Bundesnetzagentur die neuen Zubauzahlen für Photovoltaikanlagen für Dezember 2012 und damit verbunden für das ganze Jahr 2012 veröffentlicht. Insgesamt gibt es in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Peakleistung von insgesamt 32.389 Megawatt (MW). ((Genau genommen handelt es sich dabei um die Leistung der nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vergütungsfähigen PV-Anlagen. Anlagen, die ihren Strom selbst vermarkten oder kleine eigenständige Systeme (wie beispielsweise Parkuhren) versorgen, sind darin nicht enthalten.)) Davon wurde allein letztes Jahr etwa 7.600 MW installiert und damit deutlich mehr als in der von der Bundesregierung erwünschten Spanne von 2.500 bis 3.500 MW, wie eine Pressemitteilung der Bundesnetzagentur erläutert. Der Zubau 2012 war dabei allerdings nicht gleichmäßig, sondern schwankte – wie auch in den Jahren zuvor – von Monat zu Monat deutlich, wie die blauen Säulen dieses Diagramms zeigen.

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

In gelb sind die für jeden Monat gültigen Vergütungssätze nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dargestellt. Der gelbe Bereich gibt dabei jeweils die Spanne an, zwischen denen die Vergütungssätze lagen. Die jeweils niedrigste Vergütung bekommen große Freiflächenanlagen, die jeweils höchste Vergütung kleine Anlagen auf Hausdächern. In der Vergangenheit sind mehrere deutliche Spitzen zu beobachten und zwar immer genau dann, wenn die Vergütung von einem Monat zum nächsten einen deutlichen Sprung nach unten gemacht hat. Seit April 2012 werden die Vergütungssätze jeden Monat leicht abgesenkt, sprunghafte Vergütungssätze gibt es nicht mehr. ((Zumindest so lange nicht mehr, wie das EEG in seiner derzeitigen Form gültig ist bzw. bis die Fördergrenze für PV erreicht wird, die bei 52 GW liegt.)) Seither sind auch keine so starken Zubauspitzen mehr aufgetreten.

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Samstag, 29. September 2012 | Autor:

Am 13. September fand die Jahrestagung 2012 des Öko-Institus statt. ((Alle Vorträge gibt es als PDF-Dateien auf der verlinkten Seite und Aufzeichnungen der Vorträge bei Youtube)) Dort hat Felix Christian Matthes eine sehr interessante Keynote zum Thema Infrastruktur und Strommarktdesign – Zentrale Handlungsfelder der Energiewende gehalten. Ich möchte hier nicht das interpretieren anfangen, sondern empfehle einfach, die etwa halbstündige Rede anzuschauen.

P.S. Mit dem in der Keynote fast zu Beginn erwähnten 15. Oktober 2012 ist übrigens das Datum der Veröffentlichung der EEG-Umlage für das Jahr 2013 gemeint.

Donnerstag, 26. Juli 2012 | Autor:

Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. hat heute in einer Pressemitteilung und zugehörigem Anhang einige statistische Daten zur regenerativen Stromerzeugung des ersten Halbjahres 2012 und zum Vergleich des ersten Halbjahres 2011 veröffentlicht. Da aber Daten in Diagrammen viel schöner sind als nackte Tabellen, habe ich diese Daten mal auf die schnelle in zwei Diagramme gegossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten Halbjahren 2011 und 2012

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten Halbjahren 2011 und 2012

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Mittwoch, 04. Juli 2012 | Autor:

Falls ihr euch schon einmal gefragt habt, wie unser Stromnetz funktioniert, dann schaut euch doch mal dieses Video an. Darin wird nicht nur der Ist-Zustand erklärt, sondern auch einige Herausforderungen, die sich bei einer Umstellung auf ein rein regeneratives Stromversorgungssystem ergeben. Denn bisher werden Systemdienstleistungen (wie z.B. Spannungs- und Frequenzhaltung) hauptsächlich von fossilen und nuklearen Großkraftwerken erbracht, die aber zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

Veröffentlicht wurde das Video von der Agentur für Erneuerbare Energien. Das mehrfach erwähnte Forschungsprojekt Kombikraftwerk 2 hat eine eigene Website, die unter www.kombikraftwerk.de zu erreichen ist.

Mittwoch, 22. Februar 2012 | Autor:

Vor kurzem habe ich hier im Blog einen Artikel zur Importabhängigkeit der deutschen Stromversorgung veröffentlicht. In diese Berechnungen sind damals unter anderem die von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) veröffentlichten Daten zur „Bruttostromerzeugung in Deutschland von 1990 bis 2011 nach Energieträgern„. Da sich im Jahr 2011 energiepolitisch einiges getan hat (Stichworte Fukushima, Atomausstieg und Energiewende) habe ich mir die Daten von 2010 und 2011 mal etwas genauer angeschaut. ((Zu beachten: Es handelt es sich sowohl für 2010 als auch für 2011 um vorläufige Daten, es kann sich also im Detail noch die eine oder andere Zahl ändern. Für die hier getroffenen Aussagen wird dies aber wohl keine Auswirkungen haben.)) Da Daten aber manchmal etwas unanschaulich sind, habe ich eine Reihe von Diagrammen erstellt, um die Veränderungen im Strommix zu veranschaulichen. Im Folgenden möchte ich diese Diagramme vorstellen und ein wenig diskutieren. Konkrete Zahlen werde ich aber nicht durchkauen, wer die wissen will sei auf die genannte Quelle verwiesen.

Bruttostromerzeugung regenerativ

Bruttostromerzeugung regenerativ

Das erste Diagramm zeigt die Zusammensetzung der Bruttostromerzeugung, das heißt sämtlicher in Deutschland produziert elektrischer Energie. Als erstes fällt auf, dass die Säule für 2011 kleiner ist als die für 2010, insgesamt wurde also weniger elektrische Energie produziert. Zum anderen fällt auf, dass sich die Anteile der unterschiedlichen Energieträger untereinander verschoben haben. weiterlesen…

Donnerstag, 16. Februar 2012 | Autor:

In letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit dem Einfluss der erneuerbaren Energien auf die Importabhängigkeit beschäftigt und die Ergebnisse in diesem Papier zusammengefasst. Eine Zusammenfassung möchte ich euch aber an dieser Stelle nicht vorenthalten.

Einleitung und Ziel

Die Stromerzeugung in Deutschland basierte in der Vergangenheit und basiert noch heute zu einem großen Anteil auf den Energieträgern Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Uran. Nicht alle dieser fossilen Brennstoffe werden in Deutschland in ausreichendem Maße gefördert und werden zu einem immer größeren Anteil importiert. Uran wird sogar komplett importiert. Dadurch ist die Stromerzeugung insgesamt zu einem gewissen Maß von Importen abhängig.

Bedingt durch die Diskussion um den Klimawandel und die Gefahren der Kernenergie hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland ein politisches Umfeld entwickelt, das zu einem starken Ausbau der regenerativen Stromerzeugung geführt hat. Da die meisten Formen von erneuerbare Energie als heimische Energiequellen angesehen werden können, untersuchte diese Arbeit den Einfluss der erneuerbaren Energien auf die Importabhängigkeit des Stromerzeugungssystems als Ganzem.

Veränderung des Strommixes in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2011

Veränderung des Strommixes in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2011

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