Freitag, 01. Februar 2013 | Autor: | Artikel ausdrucken

Gestern hat die Bundesnetzagentur die neuen Zubauzahlen für Photovoltaikanlagen für Dezember 2012 und damit verbunden für das ganze Jahr 2012 veröffentlicht. Insgesamt gibt es in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Peakleistung von insgesamt 32.389 Megawatt (MW). ((Genau genommen handelt es sich dabei um die Leistung der nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vergütungsfähigen PV-Anlagen. Anlagen, die ihren Strom selbst vermarkten oder kleine eigenständige Systeme (wie beispielsweise Parkuhren) versorgen, sind darin nicht enthalten.)) Davon wurde allein letztes Jahr etwa 7.600 MW installiert und damit deutlich mehr als in der von der Bundesregierung erwünschten Spanne von 2.500 bis 3.500 MW, wie eine Pressemitteilung der Bundesnetzagentur erläutert. Der Zubau 2012 war dabei allerdings nicht gleichmäßig, sondern schwankte – wie auch in den Jahren zuvor – von Monat zu Monat deutlich, wie die blauen Säulen dieses Diagramms zeigen.

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

Zubau an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

In gelb sind die für jeden Monat gültigen Vergütungssätze nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dargestellt. Der gelbe Bereich gibt dabei jeweils die Spanne an, zwischen denen die Vergütungssätze lagen. Die jeweils niedrigste Vergütung bekommen große Freiflächenanlagen, die jeweils höchste Vergütung kleine Anlagen auf Hausdächern. In der Vergangenheit sind mehrere deutliche Spitzen zu beobachten und zwar immer genau dann, wenn die Vergütung von einem Monat zum nächsten einen deutlichen Sprung nach unten gemacht hat. Seit April 2012 werden die Vergütungssätze jeden Monat leicht abgesenkt, sprunghafte Vergütungssätze gibt es nicht mehr. ((Zumindest so lange nicht mehr, wie das EEG in seiner derzeitigen Form gültig ist bzw. bis die Fördergrenze für PV erreicht wird, die bei 52 GW liegt.)) Seither sind auch keine so starken Zubauspitzen mehr aufgetreten.

Wie hoch die monatliche Vergütüngsabsenkung ist, das hängt vom Zubau an Photovoltaikanlagen in einem bestimmten vorangegangenen Zeitraum ab. Für die Vergütungsabsenkung in den Monaten Februar bis April 2013 ist der Zubau in den Monaten Juli bis Dezember 2012 relevant. Daher stand auch erst mit der gestrigen Veröffentlichungen der Dezemberzahlen der ab heute gültige Vergütungstarif offiziell fest.

Wie sich die insgesamt installierte Leistung in den Jahren 2009 bis 2012 entwickelt hat, zeigt ein zweites Diagramm. ((Zu beachten gegenüber dem ersten Diagramm ist hier, dass für die blauen Säulen eine um den Faktor 10 andere Skala gilt als im ersten Diagramm.))

Installierte Leistung an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

Installierte Leistung an PV-Anlagen und Einspeisevergütung

Trotz immer weiter sinkenden Einspeisevergütungen wurde immer weiter zugebaut. Anfang 2009 lag die Vergütung für neuinstallierte Photovoltaikanlagen noch bei 31,94 bis 43,01 Cent pro Kilowattstunde (c€/kWh), jetzt im Februar 2013 liegt die Vergütung nur noch bei 11,02 bis 15,92 c€/kWh. Das heißt, dass die Vergütung der Photovoltaik – und damit die spezifischen Kosten – ist in den letzten vier Jahren um fast zwei Drittel zurückgegangen ist. Ich kenne keine andere Stromerzeugungstechnologie, die innerhalb so kurzer Zeit eine so schnelle Kostensenkung erlebt hat. Für mich ist das ein großer Erfolg des EEG.

Zum Abschluss möchte ich noch auf ein weiteres interessantes Diagramm hinweisen, das sehr schön den Zubau der Photovoltaik in den unterschiedlichen Anlagengrößen zeigt, und von Felix Matthes heute via Twitter verbreitet wurde.

Warum blogge ich das? Weil ich den letzten Tagen gespannt auf die Zubauzahlen gewartet habe.

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Ein Kommentar

  1. […] im Bereich der übrigen Monate Januar bis April geblieben, die zwischen 211 und 367 MWp lagen. Im Vergleich zu den Jahren 2010 bis 2012, in denen es aufgrund von teilweise drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen in […]

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