Vor ein paar Tagen ist etwas kurioses passiert: Ich saß gerade in der Küche, als ich aus dem nebenanliegenden Bad ein merkwürdiges Geräusch hörte. Es klang, wie ein Insekt, das verzweifelt versucht, durch eine Glasscheibe zu fliegen. Nur viel viel lauter. Und irgendwie flatternder. Als ich ins Bad schaute, sah ich einen Vogel wie wild in unserer Badewanne umherflattern. Irgendwie muss sich der Vogel durch den schmalen Schlitz des gekippten Badfensters gezwängt haben.
Aber es war wohl in unserer raumsparenden Sitzbadewanne für die Amsel ((zumindest würde ich die Vogel mit meinen beschränkten ornithologischen Kenntnis als Amsel bezeichnen)) zu eng und zu glatt, um richtig starten zu kommen. So flatterte der Vogel minutenlang umher, aber kam nicht aus der Wanne raus. Ich öffnete das Badfenster ganz und öffnete auch die Fenster im Nebenraum. Da ich ihn durch meine Anwesenheit nicht noch mehr verunsichern lassen wollte, ging ich aus dem Raum und ließ ihn alleine, in der Hoffnung, dass er es vielleicht doch noch schaffen würde, loszufliegen.
Als ich nach ein paar Minuten wieder nachdem Vogel schaute, saß er ziemlich erschöpft auf dem Abfluss der Badewanne. Eigentlich wollte ich ihn in die Hand nehmen und ihn so aus dem Fenster heben, hatte aber dann Angst, ihn dadurch zu verletzten. Also habe ich ein großes Handtuch über den Wannenrand bis auf den Boden gelegt. Vielleicht konnte er daran ja vielleicht hochklettern?
Also ließ ich ihn wieder ein paar Minuten alleine. Als ich wiederkam saß er auf dem Handtuch. Also nahm ich das Handtuch in beide Hände und hielt es senkrecht. Und wie ich vermutet hatte, hielt sich die Amsel am Handtuch fest. Also hielt ich Handtuch mitsamt Vogel vor das Badfenster. Da löste er sich und flog aus dem Fenster davon. In hohem Bogen flog er über den Garten. Ich weiß nicht, ob Vögel so etwas wie Freude empfinden. Aber auf die Art, wie er durch die Luft gegleitet ist, lässt mich dies Gefühl erahnen.
Oh weia da wär ich aber erschrocken – das arme Tierchen!
Gab’s auch Sand am Badewannenstrand? ;-)
sieht irgendwie nicht wie eine Amsel aus. Bin mir nicht sicher, aber könnte ein Mauersegler sein. Auch das Handtuch als Starthilfe passt dazu – Mauersegler haben aufgrund ihrer kurzen Beine extreme Probleme, vom Boden zu starten.
HUCH! Ist uns auch mal mit ner AMsel passiert.
Schön das du ihm beim Fliegen und Überleben geholfen hast. Der Vogel war dir sicher dankbar dafür ;-)
Aufregende Geschichte! Hoffe die Spuren in der Badewanne sind nur kein Blut vom Vogel? Sonst könnte es schlecht für ihn ausgehen!
Vor paar Tagen hat ein guter Freund von mir übrigens auch einen Wellensittich gefunden. Flog einfach so zu ihm und wollte nicht mehr weg. Naja jetzt hat er ein neues Zuhause! :)
nein, die flecken sind zum glück keine blutflecken, sondern einfach farbflecken (wandfarbe), die mal bei einer malaktion nicht rechtzeitig vor dem trocknen weggewischt wurden.
Blut? nee, sah aus wie rost ^^
Aber nun bist du wohl der Vogelpapa oder ;) Coole Aktion
Bin eigentlich über deinen Artikel zum Scharfenstein auf deinen Blog gekommen. Ich hatte Donnerstags den Kletterkurs, ich war glaube ich eine Woche früher am Scharfenstein mit dem Trainer Michael.
Du hättest die Amsel ruhig in die Hand nehmen dürfen, die sind in dem Fall (erschöpft) sehr ruhig und auch nicht so zerbrechlich wie man es glaubt.
Aber schöner Schlusssatz, sehr schön geschrieben.
LOL – So etwas kann passieren, bei uns ist mal ein Vogel durch den Schornstein in den Kamin geflogen *lol*…..
Bei uns fliegen regelmäßig Vögel gegen den Wintergarten. WIr haben zwar schon solche „Schatten“ dran geklebt, aber leider hilft das auch nicht sonderlich viel….
Bei uns hat sich bisher nur eine Fledermaus hin verirrt ;)
Auch wenn das jetzts chon ein paar Jahre her ist, aber es ist schön, wenn man einem kleinen Lebewesen helfen kann.
Für den Mauersegler, der in unserem Hof gestrandet ist kam leider jede Hilfe zu spät. Er hat es gerade noch in die Vogelauffangstation geschafft, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Schön, wenn sich jemadn die Mühe macht, einem hilflosen Tier wieder in die Freiheit zu verhelfen.
Liebe Grüße,
Rita Link entfernt