Samstag, 09. Mai 2009 | Autor: | Artikel ausdrucken

Heute haben sich uns sieben Kandidat*innen junge grüne Kandidat*innen vorgestellt:

Agnieszka Malczak aus Tübingen ist 24 Jahre alt und kandidiert auf Platz 9 11 der Landesliste Baden-Württemberg. Außerdem tritt sie als Direktkandidatin im ländlichen Wahlkreis Ravensburg an. Das ist ein großer Kontrast für die in Polen Geborene, denn aufgewachsen ist sie in der Großstadt Dortmund. Derzeit ist sie Vorsitzende der Grünen Jugend Baden-Württemberg und besetzt daher ein breites politisches Themenfeld. Ihre Schwerpunkte liegen in der Friedenspolitik und der Sozialen Gerechtigkeit, so ist sie eine große Verfechterin des Bedingungslosen Grundeinkommens. Zum Internet hat sie ein zwiespältiges Verhältnis. Sie hat sehr technikaffine Eltern, die früh im Internet unterwegs waren. Sie selbst hat dies zunächst etwas abgeschreckt. Heute bloggt Agnieszka in unregelmäßigen Abständen unter Flammendes Grün und ist in Facebook und StudiVZ vertreten. Viel wichtiger als Kontakte im Internet sind für sie aber persönliche Kontakte, zum Beispiel am Infostand.

Karl Bär ist ebenfalls 24 und tritt ebenfalls in einem sehr ländlichen geprägten Wahlkreis Starnberg an. Das passt sehr gut zu ihm, denn er studiert Landwirtschaft. Als Gegnerin hat er in seinem Wahlkreis Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die in letzter Zeit vorallem mit seinem Schlingerkurs zur Gentechnik aufgefallen ist. Außerdem hat er Platz 12 der bayrischen Landesliste. Ziel seiner Kandidatur ist es, die Denkstrukturen auf dem Land zu verändern, denn konservative Denkstrukturen seien das Hauptproblem ländlich geprägter Regionen. Auf dem Lande muss er den Leuten noch oft beibringen, dass das Internet ein zivilisatorischer Fortschritt ist, dass es wirklich etwas bringt, dort aktiv zu sein. Karl hat twittert als karlbaer und ist insbesondere bei Lokalisten aktiv, da er in diesem Netzwerk besonders viele Bekannte aus Oberbayern trifft.

Franziska Brantner ist 30 Jahre alt, sie kandidiert auf der Europaliste auf Platz 11 repräsentiert die Metropolregion Rhein-Neckar-Pfalz. Sie hat bisher vorallem zum Thema Frauenpolitik in Brüssel gearbeitet. Ihr politisches Interessenfeld ist die Verbindung aus sozialer Gerechtigkeit und Außenpolitik. Die besten Möglichkeiten, ihre Ideen umzusetzen sieht sie im Europaparlament. Eine hohe Wahlbeteiligung ist für sie die primäre Legitimation für das Europäische Parlament gegenüber Europäischer Kommission und Europäischem Rat. Daher ist es ihr vorallem wichtig, junge Menschen dazu zu bringen, überhaupt wählen zu gehen. Welche Partei die Jugendlichen wählen ist ihr dabei zweitrangig. Aber natürlich freut sie sich am meisten, wenn grün gewählt wird. Franziska hat eine Homepage mit Tagebuch (leider ohne Kommentarfunktion) und twittert als franziskaEP09. In Facebook ist sie vertreten, in StudiVZ hingegen nicht, da sie mit den Datenschutzrichtlinien von StudiVZ nicht einverstanden ist.

Jan Albrecht ist 26 Jahre alt und kommt aus dem Städtchen Wolfenbüttel, direkt beim Versuchendlager Asse. Daher war es die Anti-Atom-Politik, die ihn zu den Grünen gebracht haben. Seine politischen Kernthemen sind aber Bürgerrechts- und Demokratiepolitik und damit Verbunden das Thema Datenschutz. Er war Sprecher der Grünen Jugend und kandidiert jetzt auf Platz 12 der grünen Europawahlliste. Im Internet ist JPA (so wird jan innerhalb der Grünen Jugend genannt) mit einer Webseite und er twittert als janalbrecht. Auf Facebook und StudiVZ hat er Unterstützungsgruppen gegründet, denen innerhalb weniger Tage mehrere hundert Leute beitraten.

Ska Keller, 27 Jahre alt, ist Europäerin durch und durch: Sie lebt in der deutsch-polnischen Grenzstadt Guben, war Sprecherin der Federation of Young European Greens (FYEG), und studiert Islamwissenschaft, Turkologie und Judaistik. Jetzt kandiert sie auf dem sehr aussichtsreichen Platz 7 der Europawahlliste. Für sie ist es wichtig, Politik nachhaltig zu betreiben. Daher macht sie auch Wahlkampf unter jungen Leuten, die zwar nicht bei dieser Wahl, aber vielleicht beim nächsten Mal mitwählen dürfen. Ska hat ein Blog, aber in stressigen Zeiten des Wahlkampfs nutzt sie lieber die Möglichkeiten des schnellen Microbloggings via Twitter (skakeller). Außerdem ist sie international in Facebook vernetzt.

Sven Kindler lebt in Hannover und ist 24 Jahre alt. Er arbeitet nach einem dualen Studium als Unternehmenscontroller bei einem großen Industrieunternehmen. Dort erlebe er die Auswirkungen der Wirtschaftskrise hautnah, Tag für Tag. Gerade die Jugendlichen treffe es besonders hart: Jugendliche werden nach der Ausbildung nicht übernommen oder sie bekommen erst gar keinen Ausbildungsplatz. Für Jugendliche möchte sich der ehemalige Jugendgruppenleiter bei den Pfadfindern in Zukunft im Bundestag einsetzen, daher kandidiert er auf Platz 6 der niedersächsischen Landesliste. Um die Gegenproteste gegen eine Nazidemo am 1. Mai zu organisieren, hatte Sven eine StudiVZ-Gruppe gegründet, die zwischenzeitlich über 5000 Mitglieder hat. Aber auch in Facebook ist er vertreten und er twittert als sven_kindler.

Nicole Maisch ist jetzt schon Abgeordnete im Bundestag und hat den sicheren ((sicher insofern die Grünen überhaupt die 5-%-Hürde überwinden)) Listenplatz 3 in Hessen. Daneben kandidert die 28jährige im nordhessischen Wahlkreis Kassel, bei der Bundestagswahl 2005 kandiderte sie im Wahlkreis Waldeck. Sie ist Verbraucherpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und ihr Ziel ist es daher, die Welt mit der Shopping-Tüte zu verändern. Aus ihrer Sicht kann die Agrarwende hin zu Ökoprodukten und die Wende hin zu Erneuerbaren Energien nur mit einer Bewegung von unten gelingen. Die Grünen sieht sie als parlamentarischen Arm dieser Bewegung. Sie bloggt zusammen mit Bundestagsabgeordneten anderer Fraktionen im Phoenix-Gemeinschaftsblog MdB 2.0 und twittert als nicolemaisch. Außerdem ist sie in Facebook vertreten.

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2 Kommentare

  1. […] der Programmdebatte – trafen sich die BDK-Blogger mit einzelnen Vertretern der Grünen Jugend (Sieben auf einem Streich), die demnächst für das Europaparlament und den Bundestag […]

  2. […] in einem solchen „Änderungswirrwar” den Überblick zu behalten. Auch er berichtete über die jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten der nächsten […]

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